Umsetzung des Programms "Mehr Raum für unsere Flüsse"

Hochwasserereignisse sind natürliche Ereignisse. Sie treten in unvorhersehbaren Zeitabständen und wechselnden Höhen immer wieder auf, beispielsweise dann, wenn es über lange Zeit ausgiebig regnet. Dann treten Flüsse über die Ufer und überschwemmen Flächen, die genau dafür ursprünglich schon immer dagewesen sind. Auen sind solche Flächen. Dynamische Lebensräume wie diese sind einem ständigen Wandel unterzogen, an dem sich Flora und Fauna bestens angepasst haben. Eine intakte Auenlandschaft, die beispielsweise aus Weichholz- und Hartholzaue besteht, ist somit nicht nur stark vom Wasser geprägt, sondern auch von ihm abhängig.
Hochwasser werden eine Gefahr für Leib und Leben, wenn sie auf Städte, Dörfer oder Industrieanlagen treffen, die der Mensch auf eben diese ursprünglichen Überschwemmungsflächen gebaut hat. Der Umgang mit Hochwasser hat sich also mit zunehmender Inanspruchnahme der Flächen verändert. Der Mensch ist zum Manager geworden – zum Hochwasserrisikomanager.
Hochwasserrisikomanagement zielt darauf ab mit Naturereignissen zu rechnen, damit verbundene Risiken abzuschätzen und Handlungen und Maßnahmen daran anzupassen. Hochwasserrisiko wird also dargestellt, abgeschätzt, bewertet und im besten Falle weitestgehend vermieden. Einen absoluten Hochwasserschutz gibt es aber nicht. Doch auch wenn die Gefahr nicht verhindert werden kann, so kann man versuchen, das Risiko einer Hochwassergefahr durch gezielte Schutzmaßnahmen zu reduzieren. Diese Herausforderung hat sich die Landesregierung auf die Fahnen geschrieben. Die Zielstellung und damit verbundene Aufgaben liegen auf einer nachhaltigen Gewässerentwicklung und einem optimierten Hochwasserrisikomanagement.
Unter dem Titel „Mehr Raum für unsere Flüsse“ soll unseren Flüssen mehr Raum gegeben und zusätzliche Retentionsflächen geschaffen werden. Dazu wurden in den vergangenen Jahren Standorte für Deichrückverlegungen und Flutpolder durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz identifiziert und vertiefend untersucht. Die Ergebnisse wurden weiterführend gewertet und gewichtet. Herausgekommen sind 33 potentielle Maßnahmenstandorte für Deichrückverlegungen und Flutpolder, mit denen rund 16.000 ha Retentionsraum an unseren Flüssen wiedergewonnen werden können. Diese Maßnahmen umfassen Deichrückverlegungen und Flutpolder, die sich auf die Flüsse Elbe, Saale, Mulde, Havel, Weiße und Schwarze Elster verteilen. Die Umsetzung wird mindestens zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen und schätzungsweise mehr als eine halbe Milliarde Euro aus nationalen und europäischen Fonds benötigen.
Informationen zu den Maßnahmen in Umsetzung, finden Sie in der Menüleiste rechts.
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